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Schützenfest 2023

Es ist Mitte Mai 2023. Nach einem kühlen und sehr niederschlagsreichen Frühjahr scheint sich das Wetter zum Guten zu wenden. Im Stevertal herrscht auf vielen Höfen und in den Nachbarschaften geschäftiges Treiben. Die Willkommensschilder und Banner zieren die Eingangsstraßen zum Stevertal. Es ist unschwer zu erkennen, dass in wenigen Tagen das Schützenfest gefeiert wird.

In diesem Jahr wurde besonders viel geplant und vorbereitet, denn es soll ein besonderes Schützenfest gefeiert werden. Nach dem letzten Kaiserschießen im Jubiläumsjahr 2010 sollen in diesem Jahr die Nachfolger des Kaiserpaars Marlies und Heinz Böwing ermittelt werden.

Dienstag: Kugelfang aufhängen

Am Dienstag, den 16.05.23, wurde der frisch hergerichtete Kugelfang an seinen Bestimmungsort gebracht. Selbst der Bierwagen hat an diesem Abend seinen endgültigen Standort für das Wochenende gefunden. Der Schießplatz wurde vorbereitet, sodass in den nächsten Tagen das Nesselkönigschießen sowie das Kaiser- und Königsschießen durchgeführt werden können.

Mittwoch: Vogel abholen

Am Mittwoch, den 17.05.23, begaben sich beinahe 100 Schützenbrüder zum Hof von Hubert Bertels, um das diesjährige Ergebnis der Vogelbauer Herbert und Ludger Laubrock entgegenzunehmen. Mit Stolz wurde der imposante Vogel in einer großen Prozession zum Vereinswirt Arno Arning gebracht. In freudiger Erwartung des bevorstehenden Schützenfestes und Kaiserschießens versammelten sich zahlreiche Schützen an der längsten Theke des Stevertals. Ein besonderes Ständchen wurde für das Geburtstagskind Marco Hidding dargebracht, bevor einige Mitglieder der Landjugend in ihren grünen Westen vorbeischauten. Das Landjugendfest "Das Tal bebt" bildete für viele einen gelungenen Abschluss eines wunderbaren Abends. Wir möchten den Vogelbauern und Hubert "Schröder" Bertels für die diesjährigen Vögel und ihre alljährliche Gastfreundschaft herzlich danken.

Donnerstag: Nesselkönigschießen

Am frühen Donnerstagmorgen, den 18.05.23, als viele Freunde des ausgiebigen Feierns noch nicht einmal ans Aufstehen dachten, fuhren bereits die ersten Traktoren durch die Bauernschaft. Wie jedes Jahr wurden die grün-weißen Wimpelketten aufgehängt. Am Ehrenmal, am Festzelt, bei Elfers, zwischen Böwing und Wessels sowie auf dem Weg zur Vogelstange verwandelten die Vereinsfarben die sonst gewöhnliche Kreisstraße in einen prachtvollen Boulevard. Als im Laufe des Tages auch die 10 Fahnenmasten, die eigentlich für die Fahnen der Gastvereine am Samstag vorgesehen waren, in grün-weißer Flagge gehüllt waren, war das Bild perfekt. Die Beteiligung der Helfer war auch an diesem Tag sehr groß. Unser Nesselkönigsfestbeauftragter, Günter Mersmann, und seine Helfer bereiteten gleichzeitig das Zelt und den Schießplatz für den amtierenden Nesselkönig Raphael Harz und den neu zu ermittelnden Nesselkönig vor.

Am Donnerstagvormittag sieht man nicht viel von den berittenen Offizieren. Dennoch sind sie keinesfalls untätig. Sie machen ihre Pferde startklar, um alle Majestäten und Würdenträger persönlich zum diesjährigen Schützenfest einzuladen. Daher werden sie am Donnerstag oft mehrmals in der Bauernschaft gesichtet.

Am Abend sollte dann ab 18:00 Uhr der erste König des Jahres 2023 ermittelt werden. Die stattliche Anzahl von Besuchern bestätigte die große Vorfreude der Schützenschwestern und -brüder aus Steveran. Der Nesselkönigsvogel, angefertigt von den Vogelbauern Ludger und Herbert Laubrock, hatte es am Donnerstagabend nicht leicht. Eine ganze Reihe von Anwärtern versammelte sich am Schießstand unter der Aufsicht der Schießmeister Clemens Wilmer und Werner Fliss. Nach 115 Schüssen war klar, dass die Reste des Vogels dem Widerstand nicht mehr lange standhalten konnten. Schließlich schoss der amtierende König der Antoni-Bruderschaft, Ingo Jakob-Kruse, mit dem 120. Schuss den Vogel ab und wurde somit der Nachfolger von Raphael Harz. Im Festzelt konnte der neue Nesselkönig ausgiebig gefeiert werden. Auch einige Schützen der Antoni-Bruderschaft ließen es sich nicht nehmen, mit ihrem König den Nesselkönig der "Gemütlichkeit" zu feiern. Es wurde lange und ausgiebig gefeiert. Hauptmann Thomas Wallkötter verschwand am Freitagmorgen direkt in die Werkstatt und fertigte ein Schild an, damit Gäste des Gasthofes Kruse und alle weiteren Bürger von Nottuln von der doppelten Königswürde erfahren konnten und keine Informationen vorenthalten blieben.

Freitag: Grün holen

Bisher verlief das Schützenfest wie gewohnt. Doch dies sollte sich am Freitag, den 19.05.23, ändern. Bereits um 10:00 Uhr machte sich eine Truppe auf den Weg, um das beliebte Birkengrün für die Festtage zu besorgen. Angeführt von Julian Berner wurden zwei große Anhänger mit halbwüchsigen Bäumen beladen und ins Stevertal gebracht. Das Birkengrün wurde in diesem Jahr benötigt, um das Festzelt, den Zeltvorplatz, den Schießplatz und die Festwiese bei Niggemeier zu schmücken. Die Festwiese, auf der am Samstag die Kaiserproklamation zusammen mit den Gastvereinen stattfinden sollte, präsentierte sich dank der professionellen Pflege durch die Familie Wilmer in einem Zustand, der den Rasen im Preußen-Stadion vor Neid erblassen lassen würde. Nun war es an der Zeit, alles, was im Vorfeld geplant und vorbereitet wurde, in die Tat umzusetzen.

Freitag: Schmücken des Festzelts

Als um 14:00 Uhr das offizielle Aufbauen beginnen sollte, waren bereits viele Helfer seit einigen Stunden fleißig. In diesem Jahr musste alles bereits am Freitag für den Kaiserball am Samstag vorbereitet sein. Doch zur Verwunderung vieler stand um 16:30 Uhr Kaffee und Kuchen auf dem Programm. Alle Birken, Rosen, Girlanden, Tische, Stühle, Platzkarten, Blumen und alles, was vorbereitet werden musste, befand sich an seinem richtigen Platz. Alles war angerichtet. Das Festzelt, der Schießplatz und die Festwiese präsentierten sich in voller Pracht! Eine herausragende Gemeinschaftsaktion!

Gegen Abend wurden die Abläufe für den Samstag ein letztes Mal besprochen. Die kurzfristige Zusage der "Rossemohler Musikanten" aus Dortmund erfreute alle Organisatoren sehr. Somit konnte der Samstagabend mit drei Musikgruppen geplant werden.

Einige andere Schützen erneuerten den grün-weißen Strich, an dem am Samstag zum ersten Mal angetreten werden sollte.

Für diese großartige Planung, Vorbereitung und Umsetzung möchten wir allen Helfern nochmals ein herzliches DANKESCHÖN aussprechen!

Samstag: Kaiserschießen

Am Samstag, den 20. Mai 2023, versammelten sich die BMV-Nottuln, die "Rossemohler Musikanten", ein frischer Kaiservogel, Offiziere, Vorstandsmitglieder und zahlreiche Schützen im prächtig geschmückten Festzelt und vor dem Zelt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite - sonnig, angenehm warm und leicht windig - perfekte Bedingungen für das Schützenfest. Unter der Leitung von Oberleutnant Kai Rossmöller und Leutnant Johannes Gorke stellten sich die Schützen in Formation auf, der eigens angefertigte grün-weiße Strich erwies sich als genau lang genug für die insgesamt 128,5 Schützen. Die Aufgabe des Vogelträgers teilten sich Hannes Bendig und Niklas Gorke. Der prächtige Kaiservogel strahlte in einem goldenen Anstrich und war mit Apfel, Zepter und Krone geschmückt. Hauptmann Thomas Wallkötter übernahm das Kommando über das Bataillon, während der Schütze Linus Wick mit einem ausgestatteten Bauchladen den Umzug mit Proviant versorgte. Zudem wurden Leon Henke und Matthias Wilmer offiziell als Offiziersanwärter ausgezeichnet.

Pünktlich um 13:35 Uhr setzte sich der Schützenzug in Bewegung, um die Fahne am Hof Eilmann abzuholen. Der amtierende König von 2019-2021, Martin Wilmer, überraschte die Schützen mit einem kühlen "König" Pilsener. Fähnrich Sebastian Mersmann und die Fahnenunteroffiziere Christian Englisch und Hendrik Hölscher sowie der Hauptmann und die Leutnants nahmen die Vereinsfahne entgegen.

Währenddessen wartete Fähnrich Simon Till mit den Fahnenunteroffizieren Sebastian Rapior und Dirk Hölscher sowie den Königen der letzten Jahre. Der dienstälteste König Heinz Hidding war ebenfalls anwesend. Die "Rossemohler Musikanten" spielten den 27 Königen ein Ständchen, bevor sich der Zug der in Schwarz gekleideten Könige mit Zylindern auf dem Kopf zum Treffpunkt mit dem großen Schützenzug begab. So wurde der lange Schützenzug mit den berittenen Offizieren und der Kaiser- und Königskutsche vervollständigt. Major Matthias Gorke übernahm das Kommando und übergab es später an Oberst Simon Wessels.

Während die Kutsche am Schützenzug vorbeifuhr, jubelten die Anwesenden dem amtierenden Kaiserpaar Marlies und Heinz Böwing sowie dem amtierenden König Martin Frerick zu.

Der Schützenzug begab sich zum Ehrenmal, um den verstorbenen Schützenschwestern und -brüdern zu gedenken. Der 1. Vorsitzende Sascha Fliss fand passende Worte und erinnerte an die Bedeutung des Friedens in einer von Konflikten geprägten Zeit. Die Namen der Verstorbenen wurden verlesen, und es wurde ein Kranz niedergelegt.

Der letzte Abschnitt führte zur Vogelstange. Der Kaiservogel wurde dort befestigt, und dann begaben sich die Schützen zur Theke.

Es wurde nach einer vorbestimmten Reihenfolge geschossen. Jeder König durfte zu Beginn einen Schuss abgeben, und jeder traf sein Ziel. Nach 67 Schuss wurde um 15:50 Uhr der neue Kaiser Sascha Fliss gekrönt. Die Freude war groß und die Spannung spürbar.

Nach den Gratulationen begab sich der Kaiser, begleitet von den Musikzügen und dem langen Schützenzug, zurück zum Festzelt. Dort erwartete sie der prächtige Fahenschlag der Fähnriche Sebastian Mersmann und Simon Till. Nach dem Einzug ins Festzelt wurden einige erfrischende Getränke genossen, bevor sich die Schützen für das nächste Highlight des Tages vorbereiteten.

Das Schützenfest in Stevern war ein voller Erfolg, geprägt von Freude, Gemeinschaft und Tradition. Der neue Kaiser Sascha Fliss wird das Amt mit Stolz und Freude ausfüllen, und die Schützen freuen sich auf weitere fröhliche Stunden miteinander.

Samstag: Sternmarsch und Kaiserball

Am besonderen Anlass des neu ermittelten Kaisers, Sascha Fliss, versammelten sich am Abend des Schützenfesttages die Gastvereine und die Schützenbruderschaften für einen feierlichen Sternmarsch. Um 19.00 Uhr sollte der Marsch starten, und bereits ab 18.00 Uhr versammelten sich die eingeladenen Gastvereine, darunter die St. Antoni Bruderschaft, die St. Martini Bruderschaft, die Noaberschopp Hummelbierk aus Nottuln, der Schützenverein Schapdetten, die Rübenschützen Schapdetten, der Bürgerschützenverein Appelhülsen, die St. Magdalenen Bruderschaft Darup, die Baumberger Nachbarschaft und die KLJB Nottuln, an den Startpunkten Krunke und Hartz. Jeder Gastverein wurde von einem Musikzug, den Rossemohler Musikanten und der Jugendblaskapelle Coesfeld, begleitet.

Die Schützenschwestern und -brüder der Gemütlichkeit fanden sich ebenfalls ab 18.00 Uhr am Festzelt ein, begleitet von der Blasmusikvereinigung Nottuln. Das Ziel des Sternmarsches war die Festwiese Niggemeier, gegenüber dem Haus der Familie Böwing. An den Startpunkten war für kühle Getränke und Betreuung gesorgt, um die Wartezeit angenehm zu gestalten.

Pünktlich um 19.00 Uhr setzten sich zunächst die Gastvereine in Bewegung, gefolgt von den Steveraner Schützen mit der Kaiserkutsche, besetzt vom vorherigen und neuen Kaiserpaar, Marlies und Heinz Böwing sowie Carina und Sascha Fliss. Major Matthias Gorke führte den Zug an diesem Abend an.

Als der Steveraner Zug die Festwiese erreichte, hatten sich die Gastvereine bereits aufgestellt. Die Kaiserpaare verließen die Kutsche und begaben sich gemeinsam mit den stellvertretenden Vorsitzenden Günter Mersmann und Jan van der Kolk sowie dem Schriftführer Michael Gorke auf eine kleine Bühne. Sascha Fliss ergriff das Wort und begrüßte herzlich die Musikzüge und alle Gastvereine. Er erwähnte persönlich die Vorsteher, Vorsitzenden und weiteren Würdenträger und betonte die Bedeutung des Schützenvereins und des Schützenfestes für die Gemeinschaft. Dann bat er den vorherigen Kaiser Heinz Böwing, einige Worte an alle Anwesenden zu richten. Heinz nutzte die Gelegenheit für einen Friedensappell, symbolisiert durch eine Friedenstaube auf seiner Kaiserplakette, insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, der die Bedeutung des Friedens in Deutschland bewusster machte.

Schriftführer Michael Gorke bedankte sich bei Marlies und Heinz Böwing für ihre Amtszeit als Kaiserpaar und ließ sie von den Gästen gebührend hochleben. Dann war es Zeit für den symbolischen Wechsel der Kaiserkette. Günter Mersmann nahm sie von Heinz Böwing entgegen und legte sie dem neuen Kaiser Sascha Fliss um den Hals, während Jan van der Kolk den Anhänger befestigte. Mit einem dreifachen "Lebe hoch" wurde das neue Kaiserpaar Carina und Sascha Fliss gebührend gefeiert.

Nach den offiziellen Reden und dem Anstoßen mit ca. 600 Gläsern Sekt setzte sich der Zug zum Festzelt in Bewegung, vorbei an den Vereinsfahnen aller teilnehmenden Vereine, und fand seine Plätze im Festzelt. Dort wurde das Kaiser- und Königspaar, begleitet von der Band "Just Now" aus Drensteinfurt, auf die Tanzfläche gebeten, um die ausgelassene Party des Abends zu eröffnen.

Die Musikzüge sorgten für eine grandiose Stimmung, und die Tanzfläche war durchgehend gefüllt. Die Gäste genossen die ausgelassene Feier bis spät in die Nacht.

Das Schützenfest in Stevern wurde somit zu einem unvergesslichen Ereignis, geprägt von Freude, Gemeinschaft und Feierlaune. Die Majestäten wurden gebührend gefeiert, und die Gäste erlebten einen fantastischen Tag und Abend.

Sonntag: Königsschießen und Königsball

Nach einer berauschenden Partynacht versammelten sich am Schützenfestsonntag wieder zahlreiche Schützen zum Antreten am Festzelt. Die Aufregung des „Kaisertags“ war vorüber, die Eindrücke wirkten nach. Nun herrschte „Business as usual“ im Stevertal, also Schützenfestnormalbetrieb. Das sollte doch klappen, zumal im Laufe des Vormittags viele fleißige Hände schon Einiges ab- und umgebaut hatten.

Als der Oberleutnant Kai Rossmöller zum Antreten in die Trillerpfeife blies, formierte sich umgehend der lange Schützenzug, der auch am Sonntag von der BMV Nottuln und den Rossemohler Musikanten musikalisch begleitet wurde. Der letzte Vogel dieses Schützenfestwochenendes wurde von Lena Schlichtmann und Rieke und Leonie Hidding zur Vogelstange getragen. Die Fähnriche und Fahnenunteroffiziere waren ebenfalls mit ihren bereits am Samstag abgeholten Fahnen Bestandteil des Zuges. Somit war die Marschrute ungemein kürzer, da auch die Kranzniederlegung bereits am Vortag stattgefunden hatte.

Nachdem Maik Hainold vom Leutnant Kai Rossmöller für seinen „vorbildlichen“ Einsatz beim Kaiserball am Vorabend gelobt wurde und das Bataillon durchzählen ließ, übergab er das Kommando an Hauptmann Thomas Wallkötter. Dieser ließ den Schützenzug mit genau 128,5 Schützen in Richtung „Schmiede Rönnebäumer“ abmarschieren. Dort angekommen, machte der Hauptmann Meldung an den Adjutanten Florian Fliss. Dieser sollte im Laufe des Tages noch eine größere Rolle einnehmen. Der Adjutant bereitete den Major auf den abermals tollen Schützenzug vor, damit er nicht vor Erstaunen aus dem Sattel fällt.

Dem Major Matthias Gorke war natürlich nicht entgangen, dass der Schriftführer, sein Bruder Michael Gorke, an diesem Schützenfestsonntag Geburtstag hatte, und stimmte mit dem gesamten Bataillon samt Zuschauer ein Geburtstagsständchen an. Als Geschenk hatte er einen köstlichen Frühstückskorn im Frack.

Nachdem der Major die obligatorische Meldung an den Oberst Simon Wessels gemacht hatte, gab er das Kommando „Augen rechts“, um die Kaiser- und Königskutschen zu begrüßen. Unter großem Jubel passierte die erste Kutsche mit dem Kaiser Sascha Fliss, König Martin Frerick, „Alten“ König Martin Wilmer und Ehrenvorsitzenden Ludger Gorke die Reihen. In der zweiten Kutsche fuhren der Silberkönig Christoph Fliss, Jubelkönig 40 Jahre Andreas Fliss, Goldkönig Werner Schlichtmann und der dienstälteste König Heinz Hiddig an dem langen Schützenzug vorbei. Hinter den Kutschen reihten sich die Schützen ein und bogen am Gasthaus Elfers links direkt zur Vogelstange ein.

Dort angekommen wurde der Vogel an der Stange angebracht, ein kurzes Gebet verrichtet und die Schießordnung kundgetan. Der amtierende König Martin Frerick durfte den ersten Schuss machen. Unterdessen hatte das Team von Maltes Imbiss, vom Festwirt Berti Fimpeler und die Gorkes-Kids die Verpflegung mit fester, flüssiger und süßer Nahrung souverän übernommen.

Am Schießstand entwickelte sich ein munteres Schießen. Stefan Schlichtmann, machte frühzeitig von seinen Ambitionen keinen Hehl und griff ambitioniert zur Flinte. Natürlich setzte auch Ludger Rumphorst von den Martinis in gewohnter Manier mit dem ein oder anderen Schuss dem Vogel zu. Auch der ein oder andere Steveraner Schütze griff am Schießstand beherzt zum Gewehr. Dann sollte allerdings durch eine Schießpause auch den berittenen Offizieren noch eine Chance zum Schießen gelassen werden. Als diese an der Vogelstange eintrafen, stellte sich heraus, dass vier ernsthafte Anwärter den Kampf um die Königswürde unter sich ausmachen würden. Zu Stefan Schlichtmann gesellten sich Matthias Harz, Florian Fliss und Simon Wessels. Um 15.35 Uhr konnte sich der Rest des Vogels nach dem Schuss von Florian Fliss nicht mehr an der Stange halten. Der Rumpf brach nach 64 Schuss in 2 Stücke und fiel zu Boden. Florian Fliss ist nach einem wahnsinnig spannenden Schießen neuer König der „Gemütlichkeit“. Zusammen mit seiner Königin Sophia Bäumer wurde Florian zum ersten Mal an diesem Tag gefeiert. Ein großer Dank an alle, besonders den drei Mitbewerbern, die sich an diesem Tag zum Schießstand aufgemacht hatten, um dem Verein samt Zuschauern ein so spannendes Königsschießen zu liefern. Dank auch an die Schießmeister Werner Fliss und Clemens Wilmer sowie dem Vogelbauer.

Nach einer ausgiebigen Erholungspause an der Theke ließ der Major zur Königsproklamation antreten. Der 1. Vorsitzende Sascha Fliss nahm zunächst Martin Frerick die Königskette ab, um sie dann Florian Fliss umzuhängen. „Florian ist König…, schalalla, schalllalllala…, Sophia, die ist Königin…“ schallte es über den Schießplatz!

Dann ein weiterer besonderer Moment. Dem durch die Corona-Pandemie wohl längsten König der Vereinsgeschichte, Martin Wilmer, wurde nach 4 Jahren nun die Königskette abgenommen. Die Kette des Vorjahreskönigs bekam Martin Frerick umgehängt.

Die Majestäten nahmen in den Kutschen Platz, und der Schützenzug begab sich zum Festzelt. Dort wurde vor dem Einzug ein tadelloser Fahnenschlag präsentiert.

Im Festzelt angekommen, feierten die Gäste des neuen Königspaares Sophia und Florian, das Vorjahreskönigspaar Christin und Martin sowie die Jubelkönigspaare ausgelassen. Die Partyband "Just Now" sorgte für beste Stimmung, und alle genossen eine lange Nacht der Könige.

Das Schützenfest-Wochenende endete schließlich bei Matthias Harz in der Scheune. Ein fantastischer Tag ging zu Ende, und die Schützen kehrten mit unvergesslichen Erinnerungen nach Hause zurück.

Montag: Gemütlichkeit ist Trumpf!

Am Montagmorgen, dem 22. Mai 2023, versammelte sich der Schützenverein gemeinsam mit zahlreichen Gästen, um den letzten Tag des diesjährigen Schützenfestes gebührend zu feiern. Der Tag begann mit einem festlichen Gottesdienst im Festzelt, bei dem Pfarrer Gotthardt von seiner kürzlich abgeschlossenen Reise nach Mexiko berichtete.

Beim Frühstück im Anschluss konnten sich alle Anwesenden mit Kaffee und Brötchen stärken, und das Team von Maltes Imbiss und die talentierte Kaffeeköchin Steverns hatten erneut ganze Arbeit geleistet. Sascha Fliss, der 1. Vorsitzende des Vereins, begrüßte alle Gäste, insbesondere die diesjährigen Majestäten und Ehrengäste, darunter den Vertreter der Volksbank Martin Herding sowie den Bürgermeister der Gemeinde Nottuln, Dr. Dietmar Thönnes. Beide hielten kurze Grußworte und überreichten den Majestäten kleine Präsente. Besonders bewegend war die Ehrung von Monika Nieborg, die vor 60 Jahren Königin im Stevertal war und einen begeisterten Applaus erhielt.

Im Anschluss wurden die langjährigen Vereinsmitglieder geehrt, und das Offizierskorps stellte sich im imposanten Halbkreis auf. Es wurden Mitglieder für 25, 40, 50, 60 und sogar 65 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Unter den Geehrten befand sich auch Bernhard Schniggendiller, der bereits seit 65 Jahren dem Verein angehörte und mit stehenden Ovationen gewürdigt wurde. Seine unermüdliche Vereinsarbeit wurde von allen Anwesenden hoch geschätzt.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die Anerkennung von Ludger Gorke, der den Vereinsvorsitz nach langjähriger Tätigkeit abgegeben hatte. Als Ehrenvorsitzender blieb er dem Verein erhalten und bedankte sich für die Unterstützung während seiner Vorstandsarbeit. Er wünschte dem neuen 1. Vorsitzenden, Sascha Fliss, für seine Amtszeit ebenso viel Unterstützung und gute Zusammenarbeit im Verein und dessen Umfeld.

Traditionell wurde auch in diesem Jahr ein gemeinnütziger Verein aus der Region unterstützt. Die diesjährige Spendensammlung kam dem Kinderhospiz in Dülmen zugute. Bereits am Vormittag konnte eine stolze Summe von ca. 1100€ eingesammelt werden, die im Laufe des Schützenfestmontags auf über 2000€ anstieg. Besonders das Engagement des Offizierskorps verdient dabei lobende Erwähnung.

Nach den offiziellen Programmpunkten bildeten sich gesellige Runden vor dem Zelt bei bestem Wetter. Der Losverkauf für die Tombola startete und sollte wie in den vergangenen Jahren ein voller Erfolg werden. Der Zauberer Stefan Lammen verblüffte sowohl die erwachsenen Schützenfestbesucher als auch die Kinder. Die Hüpfburg, Eis und Süßes sorgten für einen angenehmen Nachmittag für die Kleinen, während die Erwachsenen bei Bier, Kaffee und Kuchen ihre Zeit genossen.

Um 17.00 Uhr begann die Verteilung der Preise für die Tombola, und Janina Lengermann, die Partnerin des "Königsmitanwärters" Matthias Harz, gewann den Hauptpreis - einen Smart TV. Die Schützenschar begleitete das Königspaar Sophia und Florian sowie das Vorjahreskönigspaar Kristin und Martin zu einem gemütlichen Ausklang der Festtage auf dem Hof  Harz.

Mit diesen fröhlichen Momenten und Ehrungen endete das Schützenfest 2023. Ein herzliches Dankeschön ging an alle Unterstützer und Helfer, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Schon jetzt freuen sich alle auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr, wenn es heißt: Auf ein Neues in 2024!

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